Kerala

Geschichte Keralas

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Ende des 11. Jahrhunderts entstanden im Süden Indiens einige neue Herrschaftsgebiete, nachdem das mächtige Chera-Reich zerfallen war. Im heutigen Kerala waren dies v.a. die Königreiche Venad mit Kollam als Hauptsitz im Süden, Cochin in der mittleren Küstenregion und das Zamorin-Reich mit Calicut als Residenz im Norden. Sie profitierten von den Reichtümern des Landes und konnten so durch Handel eine lange Zeit Wohlstand und Macht mehren. Allerdings waren sie untereinander verfeindet und beanspruchten die jeweilige Vorherrschaft. Diese Rivalitäten drohten sich im 15. Jahrhundert in Kriege auszuweiten.

Der Handel mit den Gewürzen des Landes ließ v.a. Araber und Chinesen regelmäßig an die Malabarküste kommen. Sie entwickelten sich im Laufe der Jahre zu treuen Kunden, die ihrerseits Waren mitbrachten, und auch auf die Politik der Königshäuser einen gewissen Einfluss hatten.

Nicht nur durch die arabischen Händler, sondern v.a. durch Marco Polo, der 1275 in Kollam gewesen sein soll, verbreitete sich die Kunde von den Gewürzschätzen Indiens in Europa und weckte an vielen Königshäusern Begehrlichkeiten. Pfeffer, Kardamom, Nelken und Vanille, sowie Seide aus China wurde an europäischen Herrschaftshäusern so beliebt und begehrt, dass man sie in Gold aufwog und keine Kosten und Mühen scheute, an diese Waren aus Indien zu kommen. Diese Gewürze waren der Anlass für die damaligen Seemächte Portugal und Spanien, den Seeweg nach Indien zu suchen, selbst wenn dieser unbekannt lange, gefährliche und strapaziöse Reisen bedeutete. Die Kosten solcher Expeditionen wurden durch die abzusehenden Gewinne durch den Verkauf der Gewürze bei weitem aufgewogen.


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Während Christopher Columbus den Seeweg nach Indien für Spanien im Westen suchte, versuchten sich die Portugiesen mit der langen Schiffspassage um das Horn von Afrika. 1497 startete Vasco da Gama seine erfolgreiche Entdeckungsfahrt, nachdem sein Landsmann Fernando Dias ihm den Weg bis an das Kap der Guten Hoffnung bereits Jahre zuvor geebnet hatte. An den Ostküsten Afrikas, die damals unter der Herrschaft der Araber standen, erfuhr da Gama erstmals die ablehnende Haltung der arabischen Händler und Herrscher, die Konkurrenz witterten. Sie untersagten den Portugiesen vielfach den Aufenthalt und den Kontakt mit dem Gewürzhandel. Erst die mit den Arabern in Feindschaft lebenden Herrscher von Malindi boten Unterstützung an, und wiesen den europäischen Schiffsleuten letztlich den Weg nach Indien.

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Am 20. Mai 1498 landete Vasco da Gama am Strand von Kappad, 30 Km nördlich von Calicut (heute Kozhikode). Nachdem den Zamorin klar geworden war, welche Beweggründe die Portugiesen nach Indien geführt hatten, und auch die Araber Gefahr rochen, traf da Gamas Männer dieselbe Ablehnung, wie bereits an Afrikas Küsten. Die Errichtung einer Handelsniederlassung wurde den Portugiesen in Calicut verwehrt. Da Gama verließ Calicut gen Süden und erfuhr bei den verfeindeten Landsleuten im Königreich Cochin mehr Entgegenkommen. Hier durften die Portugiesen eine Handelsniederlassung gründen und sich dauerhaft einrichten. 1503 wurde Fort Cochin errichtet, als erste europäische Befestigungsanlage in Asien. Alfonso de Albuquerque wurde 1506 erster Gouverneur in Indien, während Vasco da Gama zum Vizekönig von portugiesisch Indien ernannt wurde. Er starb 1524 nach seiner dritten Indienfahrt am Heiligen Abend in Cochin. Das 16. Jahrhundert war durch kriegerische Auseinandersetzungen mit den indischen Königshäusern und Landnahme der Portugiesen geprägt. Sie eroberten große Teile der indischen Westküste und machten Goa zur Hauptstadt des Kolonialreiches. Der Gewürzhandel wurde letztlich vollständig kontrolliert, das Ziel war erreicht.

Die immensen Gewinne aus dem Gewürzhandel in Europa blieben jedoch nicht ohne Folgen. Und so waren es zunächst die Holländer, die aus der zunehmenden Schwächung der Portugiesen durch Misswirtschaft und politische Fehlentscheidungen, Nutzen schlugen. Bereits 1602 landete Admiral van der Hagen im Auftrag der holländischen Ostindien-Company in Calicut. Er nutzte geschickt den Hass der Inder auf die Portugiesen und schloss entsprechende Verträge, die die Vertreibung der Portugiesen aus Indien vorsahen. Die Holländer durften sich im Gegenzug an den Küsten nahe Calicut niederlassen und Befestigungsanlagen bauen, von denen aus sie die Portugiesen angriffen. 1663 konnten sie Cochin einnehmen und die Portugiesen aus Kerala vertreiben. Der Gewürzhandel war nun in Händen der Holländer.

Im Schatten der Streitigkeiten zwischen Holländern und Portugiesen konnte sich im Süden ein neues indisches Reich fast unbemerkt etablieren, das Königreich Travancore. Es wurde mächtig und stark und konnte die Holländer 1741 erstmals schlagen und die Herrschaft der Holländer beenden. Bis 1798 beherrschte es das begehrte Gewürzland. Dann wurde es seinerseits vom neu erstarkten Königreich von Mysore aus Karnataka bedroht.

Mittlerweile waren die Engländer auf den Weltmeeren unterwegs und suchten die Macht auch in Indien und die Kontrolle über das Gewürzmonopol zu übernehmen. Bereits Mitte des 17. Jahrhunderts schlossen sie Verträge mit Calicut, die ihnen die Übernahme sämtlicher portugiesischer Befestigungsanlagen und unbeschränkten Zugang zu den Häfen zusicherten. So weiteten sie beständig ihren Einfluss und ihre Macht aus. Nach Abzug der Portugiesen aus Kerala übernahmen die Briten defacto die Macht in Calicut.

Im Kampf gegen Mysore ersuchte der Herrscher von Travancore die Engländer um Unterstützung, übersah aber, dass der Pakt dazu führte, dass England sich mittels dieses Protektorats auch Travancore einverleibte. So wurde auch Cochin und der Süden Keralas britisch und Teil des britisch-indischen Kolonialreiches.

Die britische Herrschaft dauerte bis 1947, als Indien in die Unabhängigkeit entlassen wurde. Während der 150 Jahre war der britische Einfluss auf Kultur und Politik gewaltig. Zwar sind noch viele Gebäude aus der Zeit der Portugiesen erhalten, die Briten jedoch brachten Sprache, Verwaltung, Infrastruktur, Linksverkehr und den Teeanbau nach Kerala, und bestimmen das tägliche Leben so in vielen Bereichen noch heute.

Der Bundesstaat Kerala entstand am 1. November 1956 durch den States Reorganisation Act, der die Landesgrenzen entsprechend der Sprachgrenze des Malayalam (Muttersprache der Einwohner Keralas) festlegte.


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